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13 — Viktoria Rödle Langenargen

„Ich liebe mein Haus und möchte darin wohnen bleiben, auch wenn mir die Arbeit schwer fällt.“



Mein Elternhaus im Hirschweg 7, Langenargen, wurde im Jahr 1903 mit einem Anbau und einer Käserei gebaut, die damals noch im Keller eingerichtet wurde. Meine Eltern haben das 1919 Haus gekauft.

Mein Vater war von Beruf Käser und stammte aus einer Familie mit neun Kindern. Die 5 Buben mußten damals den Beruf des Käsers erlernen, weil sie zuhause eine Käserei und einen Bauernhof hatten und damit die Milch vom eigenen Hof verwerten konnten. Meine Eltern haben die Käserei in Langenargen übernommen und einen Laden mit Schaufenster eingerichtet. 1936 mußte die Käserei schließen, weil die Genossenschaft eine Molkerei gebaut hat. Der Laden wurde weitergeführt, bis die Einkaufszentren eröffnet wurden und so haben wir 1966 den Laden aufgegeben.

Ich bin im Krieg aufgewachsen, die Zeiten waren nicht so gut, meine Mutter war recht streng. Aber das war gut so, wir haben die richtige Erziehung gehabt. Nach der Schule habe ich eine Schneiderlehre gemacht. Nach meiner Schneiderlehre war ich später im Textilverkauf in Friedrichshafen tätig. Die Arbeit mit Kunden umzugehen hat mir sehr viel Freude gemacht. Leider sind meine Eltern 1973 innerhalb einer Woche gestorben.

Es gibt gar nicht mehr so viel Schönes in meinem Alter. Das Älterwerden ist nicht ganz einfach. Viele meiner Freunde sind bereits gestorben, so ist man leider öfters alleine. Wir sind eine große Familie. Vor vielen Jahren haben wir mal ein Rödle-Treffen im Münzhof veranstaltet, da kamen mehr als 100 Gäste aus der Verwandtschaft der Rödles.

Mit dem Schiff fahr ich sehr gerne und gehe auch an der Promenade spazieren. Wenn es Sturm hat, gibt es ganz tolle Wellen, die schlagen über die Mauer und die Leute werden naß.

Ich sag immer, wir leben hier im Paradies, weil Langenargen so schön ist.












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